Wir selbst sind ja oft unsere schärfsten Richter. So auch ich. Leider. Ich hatte mich vorige Woche energetisch behandeln lassen, weil ich Probleme in der Schulter und im Arm habe. Die Energetikerin, die mich behandelt hat, hat während der Behandlung ein Bild für mich gesehen vor ihrem inneren Auge. Sie hat mich darauf gebracht, obwohl ich selbst schon alle Bücher gewälzt habe und versucht habe, auf das Problem hinter den Schulterproblemen zu kommen. Jedenfalls hat sie mich drauf gebracht, dass Schulter ja auch etwas mit Schuld zu tun hat.
Zusammen mit dem gesehenen Bild hat es eine ganze Zeit in meinem Kopf gerattert, was das für eine Schuld sein könnte, die ich mir da auferlegt hatte. Bis ich drauf gekommen bin. Das war natürlich ein tränenreicher Prozess und ich fühlte sofort, dass ist der Knackpunkt in der Geschichte. Ich habe dann ein Vergebungsritual gemacht, wo ich mir selbst vergeben habe. Ich habe ein Gespräch mit der Person geführt, gegenüber der ich mich schuldig fühle. Sie sah das überhaupt nicht so, wie ich. Deswegen – wir sind oft selbst unsere schärfsten Richter.
Dann dachte ich, alles sei wieder gut und am Donnerstag dieser Woche hatte ich ein Gespräch mit meiner Mentorin von meiner Coaching-Ausbildung und ich erzählte ihr davon und da waren sie wieder da, die vielen Tränen. Da merkte ich, ich habe mir offensichtlich immer noch nicht vergeben. Und die liebe Antje hat mir das hawaiianische Vergebungsritual Ho´oponopono ans Herz gelegt.
Das ist ja ein wunderschones Vergebungsritual, was die hawaiianischen Ureinwohner in Familien und Zeremonien anwenden. Frei übersetzt heißt Ho´oponopono „etwas wieder in Ordnung bringen“
Im Grunde spricht man zu sich selbst 4 Sätze nach folgendem Schema:
1. Satz: Es tut mir leid (, dass …)
Sprichst du diesen Satz aus, erkennst du an, dass du etwas getan hast, was nicht richtig war – du übernimmst Verantwortung. Vielleicht hast du die Situation nicht per se verursacht, aber zumindest dazu beigetragen, dass sich bisher noch nichts verändert hat.
2. Satz: Bitte verzeih mir (, dass …)
Auf eine Entschuldigung folgt die Bitte um Vergebung: dir selbst oder anderen.
3. Satz: “Ich liebe dich” (und ich liebe mich, auch wenn …)
Durch diesen Satz schenkst du dir und/oder der anderen Person oder Situation deine bedingungslose Liebe. Diese Liebe bleibt unberührt davon, welche Konflikte dazwischen stehen. Dieser Schritt ist meistens der schwierigste, deswegen findest du unten noch weitere Tipps.
4. Satz: Danke (, dass ich willkommen bin, mit all diesen Seiten.)
Dieser Schritt gehört fest in das Vergebungsritual, denn die Wertschätzung der Vergebung ist ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zum Loslassen. Du und/oder die andere Person oder Situation hat dir einen großen Beitrag geleistet: Du durftest lernen und wachsen. Danke auch dir selbst, dass du dir den Raum und die Zeit dafür gegeben hast.
Beim ersten Mal hat es noch nicht richtig funktioniert. Ich werde es jetzt jeden Morgens sprechen, bis ich das Gefühl habe, jetzt bin ich wirklich mit mir im Reinen.